Anton Tuma

Schneidermeister. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1895    † 1943

 

Lebenslauf

Anton Tuma wurde am 24.2.1895 in Wien geboren. Er war Schneidermeister. Von 1916 - 1918 war er Soldat im 1.  Weltkrieg. 1920 schloß er sich der sozialdemokratischen Partei Österreich an.

Bezirkskassier der KPÖ-Ottakring

Anton Tuma war Bezirkskassier der KPÖ Wien-Ottakring und veranlasste die Herstellung und Verbreitung von Flugschriften.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 27. 1. 1941 wurde Anton Tuma verhaftet und am 15. 12. 1942 gemeinsam mit Karl Kompers, Johann Meduna, Franz Plotnarek und Franz Fiala (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 16.3.1943 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

Aus der Anklageschrift vom 7. 7. 1942

„Etwa im Mai 40 übernahm Tuma gemeinsam mit dem Anstreicher [Leopold] Gelany von den kommunistischen Funktionären [Otto] Kirchpal*) und Kiesel die Leitung der KPÖ im Bez. Ottakring und hatte in der Folgezeit mit Plotnarek, Dirmhirn, Sturm, Herbrich, Tomašek, Antl, [Alois] Kaplan und Künzl zahlreiche Unterredungen über den Aufbau der KPÖ im Bezirk Ottakring. (…) Im April 40 nahm der Angeschuldigte Tuma auf Veranlassung des Antl an einem Vortrag des Laichner über die Sowjetunion teil.“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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